7.5.08

Flashmob beim Christival in der Lyod-Passage


Es ist soweit! Seit gestern hat der „Blitzauflauf“ (im Englischen „Flashmob“) auch die christlichen Gewässer erobert.

Der Begriff bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf an öffentlichen Plätzen. Wie die Umsetzung genau aussieht, ist den Organisatoren überlassen. Die Leute können zum Beispiel plötzlich in ihrer Bewegung einfrieren (Freeze), sich auf den Boden werfen oder minutenlang in die Luft starren – aber immer alle gleichzeitig wie auf ein unsichtbares Kommando.

Im Idealfall kennen sich die Teilnehmer untereinander nicht. Ort, Uhrzeit und Startsignal werden im Vorfeld im Internet über Blogs oder spezielle Websites vereinbart. Hinter der Grundidee des Flashmobs steckt eine hohe Philosophie, nämlich: Einfach Spaß haben!

Es ist 16:57 Uhr am Freitagnachmittag in Bremen. Wie in der Studi-VZ-Gruppe vereinbart stehe ich in der Mitte der Lloyd-Passage und beobachte die vorbeiziehende Menge. Noch 3 Minuten bis das Signal ertönt. Die Informationen über den Ablauf des Flashmob wurden im Internet verbreitet. Laut des Eintrags im Studi-VZ will ein Mädchen die Aktion eröffnen, indem sie im Galopp durch die Passage läuft und sich dabei auf die Schenkel klopft. Um 17.03 Uhr soll der Mob dann durch ein deutliches "Jesus bewegt Bremen" wieder auflöst werden.

Auf der Suche nach Christival-Teilnehmern, lasse ich meine Augen durch die Menge schweifen. An ihren farbigen Ausweis-Bändern sind sie leicht zu erkennen. Viele tummeln sich hier. Wer von ihnen wird wohl alles mitmachen? Und wie wird es im Endeffekt wirken? Die Informationen im Vorfeld waren ziemlich spärlich. Als Kommunikationsplattform diente die Studivz-Gruppe „Christival 2008“. Auch Flyer und Mundpropaganda halfen, die Aktion unter potentiellen Teilnehmern bekannt zu machen.

Ein Blick zur Uhr verrät mir, dass es gleich los geht. Wird es funktionieren? Wo bleibt nur das Signal?

Plötzlich hält das Mädchen neben mir, mitten im Gehen inne. Wie auf Kommando frieren auch die anderen Beteiligten ein. Ich schaue mich um: In der engen Passage stehen geschätzte 100 Christivaller in ihren Bewegungen eingefroren und blockieren den Durchgang für die verwunderten, aber meist amüsierten Passanten"

Dann ertönt auch schon der vereinbarte Ruf und beendet das Spektakel. Mit lauten Jubel und klatschendem Beifall erwachen die Christival-Flashmobber aus ihrer Erstarrung und gehen ihres Weges. Jesus bewegt!